Jeder der mich kennt, weiß, dass ich ein sehr gespaltenes Verhältnis zu Ärzten und unserem Medizinischen Versorgungssystem habe. Es bietet sich einem häufig das Bild, dass man nicht gesund werden, sondern schön lang Medikament A oder B nehmen soll, um rein auf die Symptome behandelt zu werden. Aber genug der Verschwörungstheorien und rein in das Vergnügen “Wat hat der Typ sich diesmal getan?”

Vor ca. 3 Wochen habe ich mir beim Kreuzheben den Rücken verletzt. Die Symptome sind starke Schmerzen im linken Bein gepaart mit einigen Bewegungseinschränkungen. Also rein in die Notaufnahme und der Schulmedizin ihre Chance eingeräumt. 

Muskelverspannung, Bandscheibenvorfall, nein, doch eine ISG Blockade – Ja was denn jetzt?

Eine Woche Schmerzmittel und Ruhe brachten keinen Erfolg und so war meine Verschwörungstheorie mal wieder bestätigt.

Ich empfehle niemandem, das so zu machen, wie ich das mache, es gibt sicher gute Ärzte und falls Ihr ein Problem habt. Dann ist der Onkel Doktor eure erste Anlaufstelle!

Es geht ja aber darum, wie ich damit umgehe, also ran ans Telefon und Sebastian Schäfer angerufen, ein guter Freund und eine echte Wunderwaffe für alle Verletzungen, die ich in den letzten Jahren hatte. 

Warum gerade Sebastian? Darauf gibt es eine simple Antwort: Er ist durch und durch Sportler. Er kennt den Leidensdruck aktiver Menschen, wenn sie sich nicht so bewegen können wie sie möchten und sagt dir was geht und eben nicht was nicht geht.  Nichts ist für einen Sportler/aktiven Menschen schlimmer, als wenn es an seine Tagesstruktur geht. 

Und ich für meinen Teil bekomme nichts gebacken, wenn mein Tag nicht so abläuft wie ich mir das Vorstelle. Bewegungsauthimus lässt grüßen.

Eine kleine Warnung, ein Besuch beim “Seppel” ist kein Spaß, wer sich auf eine lockere Runde Physio mit Handauflegen einstellt ist dort an der Falschen Adresse ;-).

So, der erste Step war getan, als nächstes habe ich meine täglichen Routinen angepasst. 
Laufen und stehen sind ein Problem, also habe ich meine Übungen im Sitzen oder Liegen absolviert.

Es gibt immer Mittel und Wege. 

Aktuell fahre ich halt zum Erhalten der Ausdauer, Rad (20KM) und mache nur Übungen die Schmerzfrei machbar sind. Eine längere Pause käme für mich nie in Frage, wir geben uns immer viel zu schnell geschlagen und warten nur auf die Information:

“Stop! Machen Sie mal eine Weile nichts!“ – Und danach? Genau geht es mit nichts weiter und wenn wir dann noch eine Weile nichts gemacht haben fangen wir wieder am Anfang des Textes an und haben einen anderen Schaden oder eine andere Verletzung. 

Das ist sicher kein Aufruf sich so stur zu verhalten, wie ich es tue, aber …

Die meisten Verletzungen/Probleme, von denen man so den ganzen Tag hört, kommen vom nichts tun oder habt ihr schon mal von jemandem gehört, der vom “sich bewegen” verstorben ist? Weit hergeholt? Tote durch nichts tun gibt es jeden Tag.

Trotzdem hat auch diese schwere Verletzung mich umdenken lassen. Ich teste neue Wege und versuch tatsächlich etwas bewusster mit mir umzugehen.

Wenn mir einer erzählt hätte das ich mal anfange Spaß am Yoga zu entwickeln, naja ich hätte ihm wahrscheinlich ein Räucherstäbchen auf dem Kopf gehauen. Aber tatsächlich hilft, mir das regelmäßige Training Stress abzubauen und als Benefit auch meinem Rücken. Jeder Yoga Gelehrte würde sich im Grab umdrehen wie meine Yoga Routine aussieht, aber es macht mir Spaß und ich ziehe die Vorteile für mich aus dem was ich bisher dank unserer lieben Yoga Tante Sarina gelernt habe und auch wenn mir das keiner glaubt Atmen und dabei William Hollis auf den Ohren funktioniert.

Und die Moral von der Geschichte: Egal was für Spielchen euer Körper euch spielt, ihr habt fast immer eine Einflussmöglichkeit. Mit der richtigen Einstellung geht fast alles. Aber abwarten und auf Besserung hoffen, is not my bussiness.

In diesem Sinne, stay safe!
Euer Michel